Auf Seen und Kanälen
8 Tage | Münster • Hannover • Potsdam
Deutschland hat bedeutende Flüsse für die Schifffahrt. Neben dem Rhein sind es die Elbe, 1.091 Kilometer lang, sie entspringt im Riesengebirge an der tschechisch-polnischen Grenze und mündet in die Nordsee und die Havel, die auf nur 94 Flusskilometer durch Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt fließt, wo sie in die Elbe mündet. An den Ufern beider Ströme im Norden Deutschlands gibt es sehr unterschiedliche größere und kleinere Städte. Im Nordosten ist die Landschaft weniger besiedelt, das garantiert Flussreisenden eine ruhige Fahrt.
Zu den Elbe & Havel Flusskreuzfahrten
Die traditionelle Handelsstadt Kiel hat eine gut erhaltene Altstadt. Am Alten Markt steht die Nikolaikirche von 1344, umgeben von Bürgerhäusern der letzten 300 Jahre. Auf dem Kleinen Kiel wurden Rathaus und Theater platziert. Anstelle des kriegsbedingt zerstörten Schlosses entstand ein Kulturzentrum. Von der Hansestadt geht es in die „Ochsenwegstadt“ Rendsburg. Die Stadt, die in der Mitte von Schleswig-Holstein liegt, verbindet als Scharnier beide Landesteile und der Nord-Ostsee-Kanal verbindet beide Meere. Er ist eine der meistbefahrenen Wasserstraßen, auch für größere Schiffe. Jedes Jahr passieren etwa 30.000 See- und Flussschiffe den 1895 eröffneten Kanal. Die Stadt hat eine technische Attraktion zu bieten – die Hochbrücke. Es ist eine fast 2,5 Kilometer lange Eisenbahnbrücke über den Kanal, in 42 Metern Höhe, die 1913 eingeweiht wurde. Besucher können über eine Wendeltreppe zur 40 Meter hohen Aussichtsplattform gelangen. Von dort reicht der Blick weit über Wasser, Umland und die Dächer Rendsburgs. Ein guter Ausgangspunkt für den Stadtbummel ist der Altstädter Markt mit seinen bunten Hausfassaden. Nahebei sind die Skulpturen Stutentrine und Markgraf zu besichtigen, ehemalige Stadtoriginale, dargestellt als Symbolpaar.
Der Höhepunkt für Stadt-Fans ist Hamburg. Die Freie und Hansestadt erlebt in den letzten Jahren immer mehr Zuspruch. Hamburg ist eine Stadt, die alles zu bieten hat an Natur, Kultur und Denkmalen. Es ist eine Freude, durch Altstadt und Neustadt zu flanieren. Mit der Speicherstadt, den Kanälen, dem Jungfernstieg, den charmanten Geschäften, der Elbphilharmonie und der Reeperbahn hat die Metropole auch Einmaliges im Angebot. Lauenburg an der Elbe dagegen wird als „Ahoi“-Stadt bezeichnet. So begrüßt der Rufer Reisende und Schiffe auf dem Fluss. Die Bronzestatue auf dem Ruferplatz ist das Wahrzeichen der „Alten Schifferstadt am Strom“. Sie ist die südlichste Stadt Schleswig-Holsteins und begeistert mit historischem Flair, Kopfsteinpflaster, steilen Treppen und hübschen Häusern. Das Alte Zollhaus wurde bereits 1216 in einer dänischen Zollurkunde erwähnt, heute ist es ein Wohnhaus mit malerischem Innenhof.
Vom Schloss von 1477 blieb nach einem Brand 1616 nur noch ein Flügel. Der Aussichtspunkt Askanierblick gewährt eine herrliche Rundsicht über die Elbe und Dreiländereck Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Hübsch ist der Fürstengarten, den Herzog Franz II. um 1590 mit exotischen Pflanzen anlegen ließ. Scharnebeck ist ein kleiner Ort in Niedersachsen. Die Domäne ist sein ältestes Gebäude, es steht seit 1510 am selben Platz und wird als Veranstaltungszentrum genutzt. Schön ist der Blick auf den Fehlingsblecksee in einem Naturgebiet, in dem in der Zugzeit Wasservögel anlanden. Scharnebeck mit nur 3.200 Einwohnern hat das Schiffshebewerk Lüneburg, das wassertechnische Meisterwerk kann besichtigt werden. Besucher besteigen den „Uhu II“, eine original Hamburger Hafenbarkasse, und werden zum Unterhafen gebracht. Der gigantische Trog ist 38 Meter hoch, von dort ist der Blick in die Lüneburger Heide und über die Elbtalauen einzigartig. Weil die Heide samten erscheint, hat sich Scharnebeck den Titel „Samtgemeinde“ zugelegt. Im Ausstellungspavillon neben dem Hebewerk werden die Ablaufphasen des Hebewerkbetriebs dargestellt.
Die niedersächsische Mittelstadt Lüneburg hat das Deutsche Salzmuseum, es befindet sich in einer ehemaligen Saline. Hier wird die Geschichte der Salzgewinnung dargestellt und was es für unsere Vorfahren bedeutete, Lebensmittel zu konservieren. Das Salz hat der Stadt im Mittelalter Reichtum beschert – und den Hansetitel. Hier wurde ein Salzstock so intensiv ausgebeutet, dass mehrere Gebäude im Viertel zwischen Museum und Lüneburger Kalkberg bis heute schief stehen. Die Stadt liegt am Fluss Ilmenau. Sie hat eine Universität, dessen Gebäude vom Stararchitekten Daniel Libeskind entworfen wurde. Während der Kriegszeit blieb der historische Stadtkern unzerstört. Das Stadtbild wird von drei großen Kirchen, dem historischen Rathaus mit seiner berühmten Gerichtslaube und einem Porzellanglockenspiel aus Meißner Porzellan mit 42 Glocken bestimmt. Am Markt steht das Schloss der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, heute Landgericht.
Der Markt und die von ihm ausgehenden Straßen sind angenehme Spazierstrecken. Giebelstürmende Häuser und prachtvollen Türen mit viel buntem Stuck bestimmen das Bild der Altstadt. Der Hansestadt Uelzen im Nordosten Niedersachsens gelang schon früh der Anschluss im internationalen Handel. Vom Wohlstand zeugen zahlreiche Baudenkmale der Dachwerkarchitektur und der norddeutschen Backsteingotik. Bemerkenswert sind die mittelalterlichen Kirchen und Kapellen, bis hin zur Klosterkirche Oldenstadt, einer romanischen Feldsteinbasilika aus dem 12. Jahrhundert. Der schönste Profanbau ist das 1347 erbaute und um 1790 umgestaltete Rathaus. Die heutige Ratsweinhandlung war um 1500 ein beliebter Tanzsaal. Die Lüneburger Straße hat eine große Fülle an beachtlichen Fachwerkbauten. Wer durch die Innenstadt flaniert, nimmt die Geschlossenheit der Wohnensemble wahr. Vom Hundertwasserbahnhof bis ins Zentrum hat eine deutsch-schwedische Künstlerin den „Weg der Steine“ geschaffen. Die Granitblöcke sind mit mythischen Motiven bemalt.
Ganz anders stellt sich Wolfsburg dar. Die erst 1938 gegründete Stadt wurde Sitz des Volkswagenwerks im Osten von Niedersachsen. Die Stadt im Aller-Urstromtal am Mittellandkanal will heute weniger abhängig sein von der Autoindustrie. „Namenspate“ der Stadt ist die „Wolfsburg“ des Adelsgeschlechts derer von Bartensleben, die 1302 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Sie ist funktional errichtet, hat aber mit der Autostadt, dem interaktiven Wissenschaftsmuseum phaeno und Sporteinrichtungen an Qualität gewonnen. Calvörde in der Börde von Sachsen-Anhalt ist eine kleine Gemeinde an einer Furt. Dort wurden frühgeschichtliche Funde ausgemacht, hauptsächlich Siedlungsplätze mit Friedhöfen und Steinkreisen aus Stelen. Der Name des Ortes stammt aus dem Mittelniederdeutschen: Calvörde von „to der, bi de kalen forde“. Das heißt „bei der kahlen Furt“. Calvörde hat nur etwas über 3.000 Einwohner, aber fünf Kirchen und eine Synagoge als Denkmal. Von der Burg gibt es nur noch Reste.
Burg liegt im Jerichower Land. Bereits 948 wurde die Siedlung erstmals urkundlich erwähnt. Menschen sollen in der fruchtbaren Gegend schon in der jüngeren Steinzeit (Neolithikum) gesiedelt haben. Im 10. Jahrhundert wurde ein Bistum gegründet. Die ältesten Kirchen stammen aus romanischer Zeit. Reste der Stadtbefestigung und ein Hexenturm aus dem 11. Jahrhundert sind erhalten. Unter den Türmen sind der Berliner- und der Bismarckturm am populärsten. Einst wurden in Burg die ersten deutschen Knäckeprodukte hergestellt. Die Stadt in ihrer reizvollen Umgebung wird immer noch vom Wächter Roland behütet. Prächtig stellt sich Potsdam dar, die Hauptstadt Brandenburgs verdankt ihren Aufstieg den preußischen Königen. Sie ließen Schloss Sanssouci, das Neue Palais und weitere Schlösser errichten, umgeben von Gärten. Die Stadt weitet sich aus mit Kanälen und umgebenden Seen. Die Innenstadt mit dem Holländischen Viertel, dem Alten Markt und der reichhaltigen Museumslandschaft beeindruckt durch ihre Fülle und Vielseitigkeit. Berlin als größte Stadt Deutschlands ist die führende Metropole des Landes. Hier befinden sich die Institutionen der Regierung. Zugleich bietet sie eine Architektur- und Museumslandschaft, die sich mit jedem Jahr steigert. Die erst 1237 erstmals erwähnte Stadt zeigt immer noch ihre äußerst wechselvolle Geschichte, vor allem die des 20. Jahrhunderts mit Trennung und Kaltem Krieg. Zugleich verändert sich Berlin rasant.
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