Auf Seen und Kanälen
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Das um 1180 erstmals erwähnte Wittenberg (49.000 Einwohner) erhielt 1293 Stadtrechte und entwickelte sich im 14. und 15. Jahrhundert zu einem wichtigen Handelsplatz mit zwei Elbbrücken. 1486 wurde Wittenberg kurfürstliche Residenz von Sachsen-Wittenberg. Kurfürst Friedrich der Weise gründete die Universität und machte Wittenberg zu einem führenden geistigen und kulturellen Zentrum Europas. Noch heute bestimmen die Renaissancegebäude aus dieser Blütezeit das Stadtbild, das Sie bei Flusskreuzfahrten auf der Elbe mit nicko cruises erkunden.
Im Jahr 1512 wurde Martin Luther (1483-1546) als Professor für Bibelkunde an die Wittenberger Universität geholt. Zwei Jahre später berief man ihn als Prediger der Wittenberger Stadtkirche, wo er über 30 Jahre lang die Bibel auslegte. 1517 schlug Luther nach der Überlieferung 95 Thesen gegen Papst und Ablasshandel an die Tür der Schlosskirche und leitete damit ungewollt die Reformation ein. Dadurch wurde die Stadt in Wissenschaftskreisen noch bekannter; bedeutende Gelehrte und hochrangige Fürsten besuchten die Universität.
1518 lehrte Philipp Melanchthon in Wittenberg, 1537 wurde der Maler Lucas Cranach der Ältere Bürgermeister. Stadt und Universität behielten auch im Dreißigjähren Krieg ihre Bedeutung, doch erlitt Wittenberg im Siebenjährigen Krieg 1760 schwere Schäden. 1815 kam die Stadt zu Preußen. 1938 erhielt sie den offiziellen Beinamen „Lutherstadt“.
Das reformationsgeschichtliche Ensemble Wittenbergs aus Schlosskirche, Stadtkirche, Lutherhaus und Melanchthonhaus gehört seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Am Kirchturm der Schlosskirche, an deren Tür der Reformator seine 95 Thesen angeschlagen haben soll, prangt die Textzeile des bekannten Luther-Liedes „Ein feste Burg ist unser Gott“. Die Kirche wurde 1506 errichtet. Im Inneren fanden Martin Luther und der Reformator Philipp Melanchthon ihre letzten Ruhestätten.
Das Lutherhaus, in dem der Reformator mit seiner Familie wohnte, wurde 1504 als Augustinerkloster errichtet und 1532 Luther überlassen. Heute beherbergt es das größte reformationsgeschichtliche Museum der Welt. Eine Dauerausstellung erzählt vom Leben und Wirken Luthers sowie von den Veränderungen seiner Zeit durch die Reformation. Zu den Exponaten gehören Luthers Mönchskutte, die Zehn-Gebote-Tafel von Lucas Cranach, Luthers Bibel sowie Handschriften und Medaillen. Die original erhaltene Lutherstube erinnert an die einstigen Tischgespräche des Reformators.
Ältestes Gebäude Wittenbergs ist die Stadtkirche St. Marien, die „Mutterkirche der Reformation“, die Sie natürlich auch bei einer Flusskreuzfahrt in Wittenberg erkunden. Sie war seit 1514 Luthers Predigtstätte. Hier wurde die Heilige Messe zum ersten Mal in deutscher Sprache gefeiert und erstmals das Abendmahl in Brot und Wein an die Gemeinde ausgegeben. Bei Führungen können der Reformationsaltar sowie wertvolle Tafelbilder von Lucas Cranach dem Älteren bewundert werden, außerdem das kunstvoll dekorierte Taufbecken von Hermann Vischer, die prunkvolle Orgel und die Sakristei mit zeitgenössischer Kunst. Auch das Melanchthonhaus von 1536, ein Renaissancebauwerk mit markantem Giebel, steht auf der UNESCO-Weltkulturliste.
Das architektonische Kleinod, eines der schönsten Bürgerhäuser der Stadt, wurde von Kurfürst Johann Friedrich für Melanchthons Familie und seine studentischen Gäste erbaut. Im Obergeschoss ließ der preußische Staat bereits 1898 das Studier- und Sterbezimmer des Gelehrten nachbilden. Über 400 Gemälde, Grafiken und Drucke dokumentieren das Leben und Wirken des großen Universalgelehrten und engsten Weggefährten Luthers.
Über 40 Jahre lebte Lucas Cranach der Ältere in Wittenberg und schuf hier die meisten jener Gemälde, die sich heute in den großen Museen der Welt befinden. Die Cranach-Höfe, seine Wohn- und Wirkungsstätten, sind Kulturdenkmale von nationaler Bedeutung. Im historischen Cranach-Haus am Markt ist die Ausstellung „Lucas Cranach und seine Zeit“ zu sehen. Nach Plänen des Künstlers Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) wurde 1999 die damals renovierungsbedürftige Schule umgebaut und das Innere von Schülern und Schülerinnen gemeinsam mit dem Künstler gestaltet. Die Hundertwasserschule besticht seitdem mit vielen bunten Farben und einem begrünten Dach.
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