Themenreisen
Genuss, Musik und Kunst auf dem Fluss
Die Donau ist der europäischste aller Flüsse. Auf 2.850 Kilometern fließt sie durch zehn Länder. Erleben Sie im Wechsel Metropolen wie Wien, Bratislava sowie Budapest und entlang der Ufer Natur pur. Urbanes Leben und gleich darauf stille Landschaften: die Donau hat ihre Reize. Während die meisten Donaureisen in Budapest enden, führt ausgewählte Routen von nicko cruises weiter entlang des Flusses. Eine Besonderheit ist das südungarische Tiefland zwischen der Puszta und Mohács, ein bisschen wie herausgenommen aus der Welt. Pécs ist eine stolze Stadt mit wechselhafter Geschichte.
Wien ist die aufregendste Stadt Österreichs. Seit der Öffnung der Slowakei und Ungarn ist sie zur kulturell und wirtschaftlich bedeutsamen Stadt im Dreiländereck geworden. Ihr Charme ist das Überlieferte: die Geschichte, Denkmäler, Hinterlassenschaften der imperialen Kaiserzeit, Barock, schöne Künste, Kirchen, Burgtheater, das Kleinstädtische in den Ausgehvierteln der Großstadt und kühne Bauten der architektonischen Avantgarde. Alles vermischt sich.
Wien, das ist Sisi, Lipizzanerpferde, Wiener Schnitzel, Tortenkrieg Sacher gegen Demel, Freuds Couch, Secession (Jugendstil), Kaffeehäuser, Wiener Walzer im Dreivierteltakt und die Museen von der Albertina über das Mozarthaus bis zum Schloss Schönbrunn. Ein Himmelreich an irdischen Schätzen, ein Rausch an Kunst. „Wien bleibt Wien“, beteuern die Wiener.
Ungarn beginnt vor der Basilika von Esztergom, dem größten Gotteshaus der einstigen Hauptstadt des Landes. Der schönste Zugang zur altehrwürdigen Stadt ist mit dem Kreuzfahrtschiff: nach einer Donauschleife baut sich auf einmal das monumentale klassizistische Gotteshaus vor dem Bug auf. Die Museumsanlage umfasst eine restaurierte Burg und den einstigen Königspalast, hier haben kirchliche wie weltliche Herrscher luxuriös residiert.
Budapest ist eine pulsierende Großstadt mit mehr als zwei Millionen Einwohnern. Ihr Stadtbild ist geprägt von der Hoch-Zeit um 1900, als die ungarische Hauptstadt eine kulturelle Blüte erlebte, ähnlich wie London oder Paris. Der Schriftsteller Thomas Mann, der sich in den 1930er Jahren in Budapest aufhielt, sprach von der elegantesten Stadt Europas. Nach Ende der sozialistischen Ära wurde die Stadt wieder modernisiert, die alten Gebäude sind erneuert worden, aber der Charme des Altmodischen wird immer noch hochgehalten. „Kezit csókolom!“, sagt man hier wie vor hundert Jahren, „Küss die Hand!“
Der Trumpf der Stadt ist die einmalige Lage, zu beiden Seiten ist sie an den Fluss gebettet. Buda mit Hügeln, Parklandschaften und Villen auf der einen, Pest auf der anderen Seite brettflach, aber mit großen Straßen, eindrucksvollen Bauwerken, Geschäften, Museen, Orten der Kunst, dazu das neogotische Parlamentsgebäude direkt am Fluss. Budapest ist die wahre Donaumetropole, alles konzentriert sich auf den Strom, der von elf Brücken überwölbt wird. Beim Flanieren zeigt sich immer wieder das Panorama beider Stadthälften, die unvergessliche Attraktion der Metropole.
Das mediterrane Pécs ist eine Drehscheibe zwischen Ost und West, mit fast 2.000-jähriger Geschichte. Die Stadt, angelehnt an die Hügel des Mecsek-Gebirges, war einst die nördlichste osmanische Bastion. Die Türken besetzten sie im 16. und 17. Jahrhundert und hinterließen eine wuchtige Moschee auf dem Hauptplatz.
Der Széchenyi tér mit der St.-Maria-Kirche ist Ausgangspunkt zum Rundweg durch die lebendige Fußgängerzone sowie an Museum und Dom vorbei. Nach dem Islam kehrte das Christentum machtvoll zurück, heute ist Pécs Bischofsstadt. Das beliebteste Café ist das Jókai cukrászda in einem alten Haus am Jókai tér in der Innenstadt. Die hervorragenden Desserts orientieren sich an der französischen Konditorei, dazu mehrere Kaffeesorten.
Der Ausflug in die Puszta wird zu einer besonderen Erfahrung, wenn Hirten in farbiger Tracht auf der Bildfläche erscheinen, dazu Mädchen und Frauen mit weißleinenen, bestickten Hauben. Ungarn heißt auf Ungarisch Magyarország – Land der Magyaren. Deren Traditionen werden noch heute in der Region gelebt.
Die längste Zeit war die Puszta, das Wort bedeutet Ödnis, eine arme, menschenleere Tiefebene. Heute sieht man Gutshöfe, die zu Hotels umgebaut wurden, und auffällig bemalte Csardas, Lokale, in denen Einheimische am Kochherd die Kellen schwenken und ihren Gästen gut gewürzte Köstlichkeiten wie Gulasch, Ferkelbraten, Gänseleber oder auch Fisch aus csárda-eigenen Teichen servieren.
Der Tourismus boomt in dieser Region. Die Puszta ist der ideale Ort für Reiter, bietet aber auch Thermalquellen und abwechslungsreiche Aquaparks. Und die Weite der Landschaft hat für Zugereiste etwas Einmaliges. Der schönste Teil dieser flachen Steppe, der Hortobágy- Nationalpark, ist UNESCO-Welterbe.
Der Park ist die größte zusammenhängende und natürliche Grasheide Europas. Seine Wälder sind nie stark abgeholzt, die Gewässer nie reguliert worden. Die Landschaft sieht fast so aus wie vor tausend Jahren, da sie sich seitdem nahezu ohne menschliche Eingriffe entfalten konnte.
Bratislava ist eine moderne Stadt an der Donau, die ihre Vergangenheit pflegt. Den bekannten Walzer „An der schönen blauen Donau“, hat Johann Strauß nicht in Wien, sondern hier komponiert. Es waren deutsche Ansiedler, die nach furchtbaren Tataren-Plünderungen das Land der Slowaken wirtschaftlich entwickelten. Damals trug Bratislava den Namen Preßburg. Von der auf 212 Metern über dem Fluss stehenden Burgruine Theben gibt es einen großartigen Blick auf die Stadt und das Zusammenfließen von Donau und March.
Die Innenstadt wurde in ihrer Altbaustruktur erhalten, nur die Hängebrücke von 1972 schiebt sich als moderner Bau dazwischen. Zu den Stadtmauern gehören Wassergräben, der älteste Brunnen der Stadt am Hauptplatz steht dort seit 1572, als König Maximilian II. ihn im Renaissancestil erbauen ließ. Das UFO ist ein hochaufragendes Bauteil in Form eines Flugkörpers auf der Hängebrücke über die Donau, gehalten von stählernen Schrägseilen. Von dort hat man eine großartige Aussicht auf die Weinberge und die Nachbarländer Österreich und Ungarn.
Man blickt auf die Kleinen Karpaten mit ihren Weingütern, auf dichte Wälder und bis nach Österreich und Ungarn. Bildhübsch stellt sich die Altstadt dar, mit schicken Bistros in alten Häusern, viele noch aus dem 18. Jahrhundert, und originellen Geschäften. Mittendrin das glänzende Gebäude des Slowakischen Nationaltheaters. Die Altstadt ist relativ klein, kompakt und und sehr sauber, hier kann man entspannt flanieren, wie es auch die Einheimischen tun.
Die Wachau ist Österreichs Weinstube, die Güter ziehen sich bis ans Flussufer. So weit man blickt sieht man Obstgehölz, denn die Wachau ist das Land der Marillen. „Vom Silberband der Donau rings umwunden, hebt sich’s empor zu Hügeln voller Wein“, schwärmte der Dichter Franz Grillparzer. Eng ist das Wachau-Tal, eingeklemmt zwischen Krems und dem Barockstift Melk, steilen Hängen voller Reben und leuchtender Wälder.
Die Donau durchfließt auf 32 Kilometern munter mäandernd das Gebiet, und der Flusslauf nimmt verschiedenste Farben an, von Blau bis Dunkelgrün. Vom Sonnendeck hat man den besten Blick aufs Ufer und sieht, wie sich das Land von Hügel zu Hügel schwingt und auf den Bergflanken Burgruinen ruhen.
Schon vor 40.000 Jahren siedelten hier Menschen: Die Venus von Willendorf, eine der ältesten Skulpturen der Welt, wurde aus Wachauer Erde gegraben. Sie galt als Symbol der Fruchtbarkeit in dieser Region, die auch Weltkulturerbe der UNESCO ist.
Die Schallaburg auf einem quadergeschmückten Bergfried bei Melk wurde im 11. Jahrhundert errichtet und später in ein Renaissanceschloss verwandelt. Im zweigeschossigen rotweißen Terrakotta-Arkadenhof mit seinen Freitreppen blicken seit Jahrhunderten Fabelwesen, Büsten, Masken, Fratzen und Wappen auf Besucher. Der Ausblick ins niederösterreichische Land ist grandios.